Das malerisch gelegene Dorf Mescherin im Unteren Odertal ist wirklich eine touristische Entdeckung. In den letzten Jahren ist es aus seinem Dornröschenschlaf an der deutschen Ostgrenze erwacht und zieht immer mehr Touristen und Urlauber an. Ausdruck dessen sind auch die für so einen kleinen Ort erstaunlich vielen Restaurants und Gaststätten, von denen hier das Alte Zollhaus näher vorgestellt wird.
Das Alte Zollhaus ist eine Unterkunft mit angeschlossener Gastwirtschaft direkt an der Westoder. Zur Herberge kann ich wenig sagen, da ich nur in der Gaststätte gespeist habe. Und zwar fürstlich zum vernünftigen Preis!
Die Fassade macht jetzt nicht unbedingt groß etwas her. Es wäre überlegenswert, den DDR-typischen Rauputz zugunsten des alten Fachwerks zu entfernen, mit dem sich das Haus sicherlich mal geschmückt hatte. Etwas verwirrend ist die Bezeichnung Taverne Mescherin, die weithin sichtbar dort angebracht ist. Meiner Ansicht nach sollten die Betreiber bei der Marke „Altes Zollhaus“ verbleiben.
Die Terrasse mit Blick auf den westlichen Oderarm ist gemütlich mit Tischen und Strandkörben eingerichtet. Da es nur wenige Tische sind, wird es sicher schnell voll. Der Innenbereich, den ich wegen eines aufziehenden Gewitters auch getestet habe, bietet Platz an vier unterschiedlich großen Tischen und ist recht klein.
Obwohl die Gastwirtschaft zu meinem Besuch dort zu 70% ausgelastet war, wurde die Bestellung rasch aufgenommen und die Getränke kamen umgehend.
Der kulinarische Einschlag aus Polen ist auf der Speisekarte nicht zu übersehen. Es gibt eine Vielzahl von gefüllten Piroggen (quasi die polnische Entsprechung der Maultasche), bei denen ich mich für die Variante mit Sauerkraut und Pilzen entschieden habe. Angebratene Schinkenwürfel und etwas Gurkensalat rundeten dieses köstliche Gericht ab. Und wie sagt der Brandenburger so schön? „5 Teigtaschen für 4,20 € – da kannste nich meckern!“ Zum Löschen meines Wanderdurstes habe ich mir ein Radler auf Basis eines polnischen Bieres gegönnt.
Als Nachtisch habe ich mich für einen von der Köchin selbstgebackenen Pflaumenkuchen und einen Espresso entschieden, aber auch die Mascarponetorte mit Baiser (von der ich kosten durfte) war eine Offenbarung. Zwischendrin wird auch sehr lieb gefragt, ob alles schmeckt – eine Frage, die ich nur mit Ja beantworten konnte.
Ansonsten weist die Karte viele Fischgerichte (Zander, Dorsch, Wels, Hecht …) und Schnitzel auf. Der Fisch stammt entweder aus der Oder bzw. der nahegelegenen Ostsee. Als rein polnische Spezialitäten werden noch Bigos und Eisbein (?) serviert. Es lohnt sich auch, nach den aktuellen Tagesgerichten zu fragen.
Der Vegetarier ist dann bei den Piroggen besser aufgehoben (z.B. die mit Kartoffel-Quark-Füllung).
Unterkünfte und Preise
Im selben Gebäude sind dann auch die Zimmer der Herberge untergebracht. Ich habe 8 Zimmer gezählt, die zum Teil einen traumhaften Blick über die Polderlandschaft des Unteren Odertals bieten. Die Zimmer sind in 3 Kategorien eingeteilt und dementsprechend unterschiedlich ausgestattet. Alle Zimmer sind standardmäßig mit Dusche, WC und Waschbecken ausgestattet. WLAN ist vorhanden. Ebenso TV, wobei nicht ersichtlich ist, ob auf den Zimmern oder in der Lobby. Bootsbesitzern wird ein Liegeplatz in unmittelbarer Nähe zur Unterkunft geboten.
In der günstigsten Kategorie A ist eine Übernachtung im Doppelzimmer bereits ab 60 € zu haben.
Die Anreise kann ab 15 Uhr erfolgen, Abreise wie üblich bis 11 Uhr.