Mit der Dorfkirche im kleinen Ort Schönfeld in der Uckermark ist eine architektonisch sehr sehenswerte Kirche zu bestaunen.
Die Dorfkirche von Schönfeld
Die Basis der Kirche ist ein rechteckiger Feldsteinsaal aus dem späten 13. Jahrhundert. Als die Kirche 1878 ausbrannte, wurde sie danach im neugotischen Stil mit Backsteinen wieder aufgebaut. Neu hinzu kamen ein Stufengiebel an der Ostseite, eine Südsakristei, Maßwerkfenster und ein Vierpaßfries. In der Ostwand gibt es eine gestaffelte Dreifenstergruppe mit Maßwerken aus rotem und gelben Backstein. Der Turm mit seinem quadratischen Aufsatz fällt sofort ins Auge, ebenso die vierseitige Giebelbekrönung und der Umgang mit massiver Brüstung.
Bei der Beschreibung des Kirchenschiffinneren muss ich auf die Infotafel an der Kirchentür vertrauen, da die Kirche selbst (wie so viele evangelische Kirchen auf dem Land) nicht offen ist.
Im Innenraum entschieden sich die Architekten für einen offenen Dachstuhl. Die Ausstattung entspricht im Großen und Ganzen dem Zustand von 1878. Der hölzerne Altar mit Retabel zeigt Jesus Christus im Garten Gethsemane. Das Dekor ist neugotisch ausladend.
Die Brüstung des Bankgestühls und die Westempore mit der Orgel (von Barnim Grüneberg) sind durch die schweren Zerstörungen am Ende des 2. Weltkrieges untergegangen. Der Prospekt weist Anklänge an den Tudorstil auf. Unter dem Altarraum befindet sich eine Gruft aus dem 18. Jahrhundert.
Die 3 gußeisernen Glocken aus dem Jahr 1928 stehen merkwürdigerweise neben dem Kirchenbau. Ein Umstand, dessen Grund ich nicht herausfinden konnte. Wie mir eine Leserin mitteilte, sind die Glocken wohl im Jahr 2011 neu gegossen und die alten Glocken an eben dieser Stelle neben der Kirche aufgestellt worden. Dort können sie von vorbeiflanierenden Spaziergängern besichtigt werden.
Das Ensemble von Kirche, Pfarrhaus und Stallungen steht unter Denkmalschutz.
Lage und Anfahrt
Schönfeld liegt etwa 5 Kilometer westlich von Tantow, das an die Bahnstrecke Berlin – Stettin angebunden ist. Bis zur Autobahnausfahrt der A11 bei Penkun sind es 8 Kilometer.
Durch Schönfeld verlaufen die Kranich-Radtour und der Oder-Neiße-Radweg. Zudem hat das Dorf Anschluß an den Moränenwanderweg und den Gartzer Rundweg.
Die Landschaft ist hier eiszeitlich geprägt, wobei Niederungen und Wiesenflächen vorherschen. In Richtung Penkun gibt es größere Seen, während sonst Sölle und Teiche vorherrschen.