Buchrezension: Die Zwölften: Von alter Weihnacht bis Neujahr in den Dörfern der Uckermark

Lesen Sie hier die Rezension über „Die Zwölften“: Von alter Weihnacht bis Neujahr in den Dörfern der Uckermark aus dem Schibri-Verlag.

Herausgeber ist der umtriebige Uckermärkische Heidstruk aus Templin – ein Dichter- und Schriftstellerkreis aus Templin, der bereits seit 1978 besteht.

Die vorliegende Publikation ist im Jahr 2010 erschienen und kostet derzeit 12,80 €, wenn man über Schibri bestellt.

Bei diesem Buch mit dem festen Einband fällt sofort das quadratische Format auf.
Der Herausgeber Werner Karsch sammelt hier 14 Geschichten und Weihnachtsbräuche aus längst vergangener Zeit. 1920er Jahre und noch früher. Zum Beispiel erfährt man in mehreren Geschichten vom interessanten Brauch des Weihnachtstutens der Uckermärker Hirten. Allerdings hätte hier eine Beschreibung des Sachverhaltes auch ausgereicht. Weiterhin werden Festtagsbräuche wie der Umzug des Pelzbocks und des weißen Reiters (die sich entlang Pommerns bis nach Ostpreußen ziehen) beschrieben. Wer mag, kann die alten Rezepte nachkochen, die über das gesamte Buch verteilt sind.
Das Buch wurde mit alten Stichen, Zeichnungen, Photographien und Radierungen illustriert. Durch die oben genannte Formatwahl ergibt sich sehr oft der Umstand, dass die Abbildungen nicht auf eine Seite passen und daher noch einmal gefaltet sind; es sich hierbei also um Aufklappbilder handelt. Die alten Stiche zeigen sehr oft Familienszenen aus der Kaiserzeit mit Biedermeier-Anklängen.

Layout und Gestaltung

Die Gestalter haben sich viel Mühe gegeben, um diese Publikation optisch reizvoll zu machen. Das quadratische Format habe ich ja schon erwähnt. Dazu kommt die Faltlösung bei Abbildungen mit Übergröße. Bei der Schrift gibt es Licht und Schatten. Oftmals wird in der Leseschrift von 2 Typen Gebrauch gemacht. Jedes Mal ist es aber der gleiche breit laufende Urtyp mit den niedrigen Ober- und Unterlängen und den mächtigen Serifen. In knapp der Hälfte der Geschichten wird eine kursive Variante davon angewandt, die in der Schriftgröße schlecht lesbar ist. Die Überschriften sind in einer stark geschwungenen Schmuckschrift gehalten, die mehr sehr gut gefällt und auch zum Inhalt des Buches an sich passt.

Fazit

Der Preis von 12,80 € ist meiner Meinung nach durchaus gerechtfertigt. Man erhält hier einen echten Gegenwert, sowohl in der Aufmachung als auch in der Aufbereitung des Themas. Allerdings hätte man jetzt nicht nur eine bloße Aneinanderreihung der Geschichten gewünscht sondern vielleicht auch ein paar Zeilen des Herausgebers, die das Ganze in einen historischen Kontext einbetten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert