Rezension: Radtourenbuch „Radfernweg Berlin – Usedom“

Rezension: Radtourenbuch „Radfernweg Berlin – Usedom“

Meine Rezension zum Radtourenbuch „Radfernweg Berlin – Usedom“ der bikeline Serie aus dem Esterbauer Verlag.

Der in Österreich ansässige Esterbauer Verlag hat vor ein paar Jahren mit seiner bikeline Serie für Aufmerksamkeit gesorgt. Vor allem die blauen Radtourenbücher mit dem länglichen Format in Ringblockbindung stachen deutlich aus dem bisherigen Angebot für Radwanderer heraus.

Das Radtourenbuch für den Radfernweg Berlin – Usedom habe ich mir für diese Rezension herausgesucht, da die Route des Radweges direkt durch die Uckermark führt.

Das vorliegende Produkt ist als 4. überarbeitete Auflage im Jahr 2011 erschienen und kostet derzeit 12,90 €, wenn man über Amazon bestellt.

Ausstattung

Der Radfernweg führt sie auf einer Länge von 332 Kilometern vom Schlossplatz in Berlin nach Peenemünde auf Usedom. Die alternativen Routenvorschläge umfassen eine Gesamtklänge von 110 Kilometern.

Auf 62 Seiten wird der Radwanderer in einer Mischung aus Reiseführer, Wegbeschreibung und 31 Kartenansichten durch Berlin, den Barnim, die Uckermark, Vorpommern und über die Insel Usedom geführt. 3 Alternativkarten widmen sich der Gegend um Chorin. 60 Abbildungen von Sehenswürdigkeiten am Wegesrand oder Landschaften illustrieren das Gelesene.

Die Beschreibung listet unter jedem zu durchfahrenden Ort ausgesuchte Sehenswürdigkeiten mit kleinem Intro, Lage und Öffnungszeiten sowie das Tourismusbüro oder Stadtinformation auf. Wenigstens eine Unterkunftsmöglichkeit hätte dort aber aufgelistet werden können.

Dann gibt es Geschichtliches und die Wegbesschreibung zum nächsten Haltepunkt.

Es gibt 10 extra Übersichtskarten für die Erkundung einzelner Städte:

  • Angermünde
  • Anklam
  • Bernau
  • Eberswalde
  • Eggesin
  • Joachimsthal
  • Pasewalk
  • Prenzlau
  • Torgelow
  • Ueckermünde

Bis auf die Innenstadtkarten Berlins (1 : 25.000) liegen alle Karten im Maßstab von 1 : 75.000 vor. Ein etwas größerer Maßstab von 1 : 50.000 oder 1 : 60.000 wäre meiner Meinung nach besser geeignet, aber dann wäre das Radtourenbuch noch umfangreicher geworden oder hätte in einem größeren Format produziert werden müssen.
Die Kartographie ist harmonisch gestaltet und dem Zweck entsprechend zurückgenommen. Die starke Generalisierung kann innerhalb mancher Siedlungen eine schnelle Orientierung verhindern, aber da muss man einfach auf die Ausschilderung des Radweges vor Ort hoffen.
Die Qualität des Radweges (Belag, Steigung, evtl. Verkehrsaufkommen auf Straßenabschnitten) schlägt sich durch eine graphische Abstufung im Kartenbild nieder.

Abstriche muss man leider im Berliner Stadtbereich machen. Hier empfiehlt sich eher eine Radkarte oder sogar ein Stadtplan zusätzlich zu Rate zu ziehen. Auch wenn dort der Maßstab auf 1 : 25.000 erhöht wurde, zeigen sich hier die Grenzen des Tourenbuchformats. Viele Straßen oder Objektnamen sind unglücklich positioniert. Sie überlappen sich oft und sind daher nicht lesbar. Hier hätte von Hand nachgearbeitet werden können. Aber wenigstens betrifft es nur 3 Kartenausschnitte.

Die GPS Tracks für diesen Radweg können sie sich durch Einlösung des Produktcodes aus dem Buch von der Webseite des Verlages Esterbauer herunterladen.

Die Radtourenbücher sind aus reiß- und vor allem wasserfesten Papier. Die sind also allwettertauglich. Wenn das Radtourenbuch mal etwas Feuchtigkeit abbekommen sollte, einfach abwischen und weiter geht’s. Das ist ein großer Vorteil.

Fazit

Für das reine Abfahren des Radweges wäre sicher eine Radwanderkarte oder eine Smartphonelösung besser geeignet. Aber Radtourenbücher wie dieses wollen die Menschen zum Radwandern animieren, also auch auf die Sehenswürdigkeiten am Rande der Strecke hinweisen und zum Innehalten einladen. Das kann für die Uckermark (und die anderen Regionen) nicht das schlechteste Rezept sein. Bei den Beschreibungen ist das richtige Maß an Informationsvermittlung und Plauderton gefunden. Den Preis sehe ich aufgrund der Ausstattung (z.B. GPS Koordinaten) und qualitativen Verarbeitung als gerechtfertigt an.

Trotz kleiner kartographischer Mängel eine klare Kaufempfehlung für die Leute, die mal die Uckermark in von ihrer schönsten Seite erradeln wollen.

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