Bei einem Besuch der Ortschaft Boitzenburg, sollten Sie auch unbedingt dem hiesigen Tiergarten einen Besuch abstatten.
Der Tiergarten ist ein an die Ortschaft im Osten angrenzendes Waldstück, das durch Wanderwege erschlossen wurde.
Hier können Sie zwischen einem 1,4 oder 2,3 Kilometer langen Wanderweg wählen. Diese Strecke ist Teil des sogenannten „Doppelten Boitzenburgers“, einem 2009 preisgekrönten Wanderweg in und um Boitzenburg.
Der Autor empfiehlt die längere Route, damit Sie allen Sehenswürdigkeiten begegnen. Das wären z.B.:
- die Krebsbrücke
- der Verlobungsstein (eiszeitlicher Findling)
- der Jägerplatz
- die Vogeluhr (erklärt, welcher Singvogel zu welcher Tageszeit zu hören ist)
- der Hexenstein (ehemaliger Aussichtspunkt auf das Schloß Boitzenburg)
- und die „Älteste“ Eiche (leider wird nicht verraten, wie alt sie wirklich ist …)
Entlang des gut ausgeschilderten Pfades wandert man unter schattenspendenen, z.T. jahrhundertealten Eichen, Buchen und Fichten.
Warum es in diesem Tiergarten (und auch vielen anderen Wäldern) zur Ausbildung solcher Baumriesen kam, wird mittels Infotafeln auch erklärt.
Bevor sich in der Landwirtschaft die Stallhaltung des Haustiere (allen voran der Schweine) durchsetzte, wurden die Tiere in die nahegelegenen Wäldern getrieben, wo sie sich am Boden von den dort wachsenden Pflanzen (Beeren, Pilze) bzw. Früchten der Bäume (Eicheln, Bucheckern etc.) ernährten. Nicht umsonst hieß es, dass auf „Eichen der beste Schinken wachse“. Eichelmast nannte man dies.
Auch als die Stallhaltung des Viehs einsetzte, ging man immer noch in die Wälder, um die Waldstreu als Strohersatz einzusammeln.
Bei dieser Art der Fütterung und Haltung gingen viele Baumsetzlinge durch Verbiß oder Niedertrampeln zugrunde, während bereits ausgewachsene Exemplare überlebten. Deshalb findet man in diesem Waldstück weitläufige Baumriesen mit weit ausladenden Kronen und kein Niederholz vor.
Im Anschluß daran haben Sie die Möglichkeit, weitere Sehenswürdigkeiten in Boitzenburg zu besuchen.